Was wird verletzt, wenn weibliche Neugier auf patriarchale Strukturen trifft? Anhand zweier Frauen aus der Literatur – Eva aus dem Buch Genesis der Bibel und Pandora aus der griechischen Mythologie – fragen die Choreografin Teresa Vittucci und Komponist*in und Musiker*in Colin Self nach dem Nexus von Weiblichkeit und Wissen.
Eva und Pandora – Frauenfiguren, die zugleich implizite, aber wirkmächtige Rollenbilder christlich-jüdischer Kulturen und Gesellschaften begründen: Frauen, deren Suche nach Wissen Unheil und göttliche Strafe nach sich zieht. In einem kraftvollen Setting, das den weiblich gelesenen Körper den Blicken des Publikums aussetzt und damit gleichzeitig seine Verletzlichkeit offenbart, begeben sich die Performer*innen auf die Spuren dieser Frauen.
Ebenso eindrücklich wie humorvoll führen sie uns vor Augen, wie weibliche Neugier hinter die männliche Ordnung blickt, das männliche Gesetz infrage stellt, indem sie dessen Verbote missachtet – Verbote, die zuallererst Wissensverbote sind.