Seit einigen Wochen läuft unter der Leitung von Anne Schneider (Regisseurin, Kuratorin und ehem. Leitung der Geschäftsstelle des Bundesverband Freie Darstellende Künste) ein Evaluationsprozess zur Förderstruktur der Freien Darstellenden Künste Münchens. Am 17.3. fand hierzu ein Meet-up zwischen dem Kulturreferat und den Akteuren der Münchner Szene statt. Dabei stand vor allem das Kennenlernen und ein erster Austausch im Vordergrund. Alle Beteiligten konnten hier Wünsche und Bedürfnisse hinsichtlich der aktuellen Vergabesituation äußern und Ideen zur Gestaltung zukünftiger Förderung formulieren.
Gerade in Zeiten, in denen Kürzungen drohen, empfinden wir diesen Prozess als Zeichen der Wertschätzung für die Freie Darstellende Kunst seitens der Stadt. Die soloselbstständigen Künstler*innen befanden sich bereits vor der Pandemie in einer finanziell prekären Lage, durch Corona wurde diese weiter verschärft. Umso notwendiger sind nun zukunftsorientierte Maßnahmen der Politik und des Kulturreferats, wie die Neugestaltung des Fördermodells oder die jüngst vom Stadtrat beschlossene Bereitstellung zusätzlicher Mittel für Stipendien und Mehrkosten.
Die Münchner*innen haben im vergangenen Jahr auf vielfältige Weise gezeigt, wie sehr sie das kulturelle Leben in der aktuellen Situation missen. Ihre großzügige Beteiligung an Spendenaktionen für die Freie Darstellende Kunst hat auch verdeutlicht, welche Bedeutung sie den Freien Darstellenden Künsten, ihren Spielarten und Spielorten zumessen.
Das Netzwerk Freie Szene e.V. und der Verband Freier Kinder und Jugendtheater Bayern nimmt das Meet-up zum Anlass, ihre Forderungen erneut zu unterstreichen: Damit München auch in Zukunft eine Stadt mit lebendiger Subkultur und progressiver Kunst bleiben kann, fordern wir die Bereitstellung von Probenräumen, die Einrichtung eines spartenübergreifenden Produktionshauses und die schrittweise Erhöhung der Fördermittel auf 10 Millionen Euro, um dem tatsächlichen Bedarf der professionellen Freien Darstellenden Künste in München Rechnung zu tragen.
Wir sind dankbar, wenn dieser Bedarf auch von Politik und Verwaltung erkannt und Veränderungen mitgetragen werden. In diesem Sinne freuen wir uns auf den weiteren Austausch zur Förderstruktur!