„Rastlosigkeit ist für mich als Bewegungsforschung sehr spannend, aber natürlich ist sie auch ein gesellschaftlicher Zustand: Informationsüberflutung, Erreichbar- und Verfügbarkeit, grenzenlose Entscheidungsfreiheit und das Dictum permanenter Leistungsfähigkeit sind ein gesellschaftlicher Raum, der uns beständig zu „Schritten“ zwingt – oder sie ermöglicht.“ (Anna Konjetzky)
Alles vibriert. In Anna Konjetzkys „chipping“ ist die Bühne in ständiger Bewegung: Kuben fahren hin und her – mal langsam und kaum zu sehen, mal schnell und scheinbar alles überrollend. Videoprojektionen überfluten den Raum, der Tänzerkörper wird verschluckt. Der Körper, der sich hier beständig neuen Gegebenheiten anpassen muss, der sich in einem schwankenden Stück Raum seinen Weg sucht: Jeder Schritt ein neuer Balanceakt, jede Bewegung immer neu gedacht, neu austariert, jeder Weg neu gefunden. Selbst der passive Körper kann auf dieser Bühne nicht ruhen, der bewegte Raum treibt ihn ständig an – bis zur Erschöpfung und darüber hinaus.
Zum 10jährigen Jubiläum des Erfolgsstückes kehrt Anna Konjetzkys „Chipping“ nun nach München zurück. Die Vorstellung findet anlässlich der Verleihung des Förderpreises Tanz 2024 der Landeshauptstadt München an die Tänzerin Sahra Huby statt, für die und mit der „Chipping“ kreiert wurde.