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Caroline Kapp und Manon Haase: Electric Mountain Obersalzberg

9. Oktober 2022 um 13:00 - 21:00

Eine Begehung

Eine Schaukel am Berggipfel, Reste von NS-Ruinen, eine idyllische Landschaft in sattem Grün, Grablichter mit Hakenkreuzen, eine steile Straße, quietschende Bremsen, Frakturschriftzüge, ein plätschernder Bach, ein Dokumentationszentrum, eine Blaskapelle, steinerne Eichenblätter, ein Hubschrauberlandeplatz, ein Fünf Sterne Superior Hotelkomplex, ein Adlerzuchtgehege.

Der Obersalzberg liegt im Süden Deutschlands an der Grenze zu Österreich. Zwischen 1936 und 1945 hatte Adolf Hitler hier seinen zweiten Wohn- und Regierungssitz, das sogenannte “Führersperrgebiet”. Da verfasste er Mein Kampf II, beschloss den Anschluss Polens und die T4-Aktion. Heute ist der Obersalzberg eine Pilgerstätte für Neonazis, die den Ort glorifizieren, und zugleich ein Magnet für internationalen Massentourismus. Eine komplexe Schichtung und Überlagerung von deutschen Vergangenheiten und mitunter verstörender Gegenwart tritt hier zutage. Die Performance ELECTRIC MOUNTAIN OBERSALZBERG bringt Sie mit einem Reisebus ein letztes Mal ins „Führersperrgebiet“, bevor dieses am 10. Oktober 2022 vorerst aufgrund anstehender Umbauarbeiten abgesperrt wird.


Daten: SA 8. + SO 9.10. | 13 – max. 21 Uhr
Ort: Obersalzberg | Treffpunkt PATHOS Theater um spätestens 12:45 Uhr!
Sprache: Deutsch
Dauer:  rund 7-8 Stunden inkl. An- und Rückreise (ca. 2,5 Stunden je Weg Busfahrt zum Obersalzberg)
Tickets: 25€ Support-Ticket | 17€ Normalpreis | 10€ Ermäßigt
Vorverkauf startet am 20. September.

Information: Während den Veranstaltungen werden Foto- und Videoaufnahmen zum Zwecke der Projektdokumentation gemacht. Mit dem Kauf eines Tickets erklären Sie sich mit der Aufnahme und freien Verwendung des Bildmaterials einverstanden.

Barrierefreiheit: Diese Veranstaltung ist leider nicht rollstuhlgerecht.


Mit: Marie Bloching, D’salzberger Originalpreißn Musi, die Blaue Distanz, Christian Erdt, Jan Großfeld, Manon Haase, Caroline Kapp, Julia Nitschke, Katarína Marková, Julia Nowak, Florian Wulff, Muschirf Shekh Zeyn, Stefan Merki, Julia Riedler, Stimmen aus dem Ort, Ein Hund Und Sein Herrchen | Konzept: Caroline Kapp, Manon Haase, Die Blaue Distanz (Anna Erdmann, Franziska Goralski) | Regie: Caroline Kapp | Dramaturgie: Manon Haase | Raum + Outfit: Die Blaue Distanz (Anna Erdmann, Franziska Goralski) | Sound: Florian Wulff | Grafik: Joyce Moore | Produktionsleitung: Sophia Sadzakov | Produktionsassistenz: Leonie Adam | Ausstattungsassistenz: Michelle Richter | Veranstaltungsbild: Die Blaue Distanz | ELECTRIC MOUNTAIN ist eine Koproduktion des Netzwerk freier Theater | Die Personenbeförderung findet über ein externes Busunternehmen statt.


ÜBER DIE KÜNSTLER*INNEN

Caroline Kapp (*1988) hat nach einem Studium der Kultur- und Kommunikationswissenschaften Theaterregie an der Otto Falckenberg Schule in München studiert und lebt in Bochum und München. Sie führte drei Jahre lang ein soziokulturelles Projekt in Berlin und kuratierte und leitete 2018 das griechische Festival New Greek Wave am Theater Bremen. 

Im Juli 2021 feierte sie zusammen mit der Performern Julia Nitschke Premiere von Deutschland ein Labermärchen; einem Mash-up aus Heines Wintermärchen mit dem sogenannten deutschen Sommermärchen der Fußball-WM 2006 (Berliner Ringtheater/ Schauspielhaus Bochum / PATHOS München). Im Rahmen des Festivals Breaking the Spell am Schauspiel Leipzig präsentiert sie ihre neusten performativen Studien zu Totenkulten. 

Manon Haase (*1990) studierte Theater- und Kunstwissenschaft in Berlin, Stockholm und Paris. Sie arbeitete als Dramaturgin an den Münchner Kammerspielen, war Referentin für das derzeitige Leitungsteam am Schauspielhaus Zürich, arbeitete als Tourmanagerin für die Tanzcompagnie der dänischen Choreografin Mette Ingvartsen und im Bereich Diskurs und Produktion für das SPIELART Theaterfestival München. Nach Abschluss ihres Zweitstudiums der Rechtswissenschaften arbeitet sie derzeit als Projektkoordinatorin an der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.

die Blaue Distanz: Die Zusammenarbeit zwischen Caroline Kapp und die Blaue Distanz, bestehend aus den Bildenden Künstler*innen Anna Erdmann und Franziska Goralski, begann im Rahmen von „Deutschland ein Labermärchen“, wo sie Raum und Outfits gestalteten. In ihrer kollaborativen Arbeit beschäftigt sich die Blaue Distanz seit 2015 mit queeren Lebensweisen, (digital-) feministischen Perspektiven und dem Sichtbarmachen unterrepräsentierter Entscheidungen. Ihre transdisziplinären Arbeiten sind forschungsbasiert und konzeptgesteuert. Aktuelle Formen ihrer künstlerischen Praxis sind die Gestaltung von hierachiearmen Räumen, die normative Kategorien und Machtstrukturen hinterfragen, die Erfindung von partizipativen Zeremonien und die Konzeption eines zukünftigen, inklusiven Gemeinschaftsortes.


Das Projekt wird ermöglicht im Rahmen des Programms »Verbindungen fördern« des Bundesverbands Freie Darstellende Künste, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Gefördert durch den Preis des Körber Studios Junge Regie 2020, die Regiedebütförderung des Kulturreferats München, der Bezirksregierung Oberbayerns sowie die Richard Stury Stiftung |Dank an: Die Unterstützer*innen, Dokumentation Obersalzberg.

Veranstaltungsort

PATHOS THEATER
Dachauer Straße 110d
München, 80636 Germany
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Telefon
089/21751293
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