Ein Tanzstück über die Suche nach Identität und Zugehörigkeit
Gruppenverhalten prägt uns. Menschen sind Herdentiere, sie schützen und organisieren sich in Klassenverbänden, Freizeitvereinen, in Staatengemeinschaften und Unionen. Was aber passiert, wenn der Einzelne die Gruppe verlässt? Oder anders: Was, wenn das Individuum sich selbst erkennt und das auch leben möchte? Ist es schutzlos dem Rest der Gruppe ausgesetzt, wenn es sich aus der Gruppe entfernt – auch wenn es ganz schön anders ist? Die Choreographin Ceren Oran setzt diese Fragen zusammen mit einem multikulturellen Team tänzerisch und musikalisch um. Fünf Perfomer:innen und ein Musiker bringen ihre eigenen Erfahrungen vom Anderssein und von Zugehörigkeit in den Produktionsprozess ein. Sie begeben sich spielerisch, humorvoll und berührend auf eine Forschungsreise in unterschiedliche Gefühlswelten. Das Stück richtet sich an Familien mit Kindern ab 6 Jahren.
„Für ‚Schön Anders‘ haben Oran und ihr internationales Team mehrere Wochen in dem Kibbuz geprobt, in dem ihr wohl treuester Mit-Tänzer Roni Sagi zu Hause ist. Dort haben sie die Erfahrung gemacht, dass auf das eigentlich schon für Sechsjährige konzipierte Stück auch ältere Kids anspringen. Nach dem Besuch einer Durchlaufprobe steht fest: Was hier ohne Worte und Figuren über die Reibung von Ich und Welt, von Trendsetting und Grenzüberschreitungen erzählt wird, sollten alle sehen. Weil der 40-Minüter herrlich unplakativ und komisch ist. Und weil hier vom allmählichen Zusammensetzen einer gemeinsamen Bewegungssprache bis zum Sich auswachsen minimaler Abweichungen zu regelrechten Ausbrüchen alles so fein gearbeitet ist, als hingen die Menschen auf der ansonsten leeren Bühne mit einem unsichtbaren Faden zusammen. An diesem Faden spinnt auch die Musik mit, die der österreichische Pianist Benny Omerzell seinem Keyboard entlockt. Anfangs dumpfe, ins Stolpern geratende Herzschläge, dann fast futuristische und schließlich zunehmend wärmere, fließende Klänge begleiten den Tanz. Sound, Licht, Kostüme und Bewegung: Alles ist aus einem Guss.“ – Sabine Leucht, Süddeutsche Zeitung, 06.02.2020
MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DURCH DAS KULTURREFERAT DER LANDESHAUPTSTADT MÜNCHEN UND DURCH DEN BAYERISCHEN LANDESVERBAND FÜR ZEITGENÖSSISCHEN TANZ AUS MITTELN DES BAYERISCHEN STAATSMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND KULTUR, WISSENSCHAFT UND KUNST UND DEN BEZIRK OBERBAYERN. MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DURCH DAS TANZBÜRO MÜNCHEN UND FOKUS TANZ. CEREN ORAN IST MITGLIED DER TANZTENDENZ MÜNCHEN.