Chiara Bersani nimmt ihr Publikum und die Performer*innen mit in den SOTTOBOSCO – das Unterholz eines imaginären Waldes. In diesem rätselhaften Lebensraum, der von dem experimentellen Sound der Musikerin Lemmo geprägt ist, entwickelt sich aus Klängen und Gesten nach und nach eine eigene Sprache. In der Verschmelzung von Bewegung, Zuständen, Lichtpunkten und Texturen entstehen mal klare, mal neblige Räume, manchmal sehr leer, manchmal sehr weit oder eng – eine lebendige und hörbare Umgebung in ständiger Transformation.
In der Zusammenarbeit mit Menschen mit motorischen Behinderungen erkundet Chiara Bersani, wie behinderte Körper mit der Natur koexistieren können, und setzt damit ihre intensive künstlerische Auseinandersetzung mit der „Politik des Körpers” fort. Sie fragt: Welche Bewegungen führt ein Körper aus, der nicht herumlaufen kann? Was treibt einen Körper, der sich nur mühsam bewegen kann, dazu an, dies zu tun? Und wie interagieren autonom geschaffene Bilder mit sozialen Narrativen? Eine Reise zu tanzenden Körpern.