„Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen“ (Artikel 13, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte)
2017: Sabine verlässt ihr Land, aus Liebe zu einem Franzosen. 1974: Ihre Mutter Geneviève geht den gleichen Weg – in die andere Richtung, fort aus Frankreich, für einen Deutschen. 1945: Frankreich und Deutschland sind von einem schrecklichen Krieg zerrissen. „Maman Europa“ öffnet den Blick auf das Leben mit doppelter Staatsangehörigkeit als ein eigenwilliges Dazwischensein und schaut auf die verwobenen Lebensbahnen von Mutter und Tochter, die Liebe zum großen Projekt Europa und die damit verbundenen kleinen und großen Hoffnungen und Ängste.
In ihrer Soloinszenierung erweckt Sabine Mittelhammer die Protagonisten eines alten Familienfotos zum Leben. Sie alle teilen die Erfahrung des Ein- oder Auswanderns, ob erzwungen oder freiwillig. Heute sind ihre Wege Verbindungslinien auf der Landkarte, die voneinander weit Entferntes zusammenhalten. Eine große Familie, eine zerbrechliche Gemeinschaft im unaufhaltsamen Wandel.
HANDMAIDS ist eine deutsch-dänische Kompanie, die 2009 von Ulrike Langenbein, Sabine Mittelhammer und Astrid Kjaer Jensen gegründet wurde. Alle drei sind Absolventinnen der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Handmaids ist ein Animationskollektiv, das sich durch die präzise gemeinsame Puppenführung, den gleichermaßen humorvollen wie sinnlichen Umgang mit Text und Bild und eine daraus erwachsende neue kräftige Bühnensprache auszeichnet.
Foto: (c) Company
Im Rahmen von wunder. Internationales Figurentheaterfestival