‚Mindfuck’ heißt Verwirrung mit Methode. Und die Verwirrung ist da. Sie
geistert durch die sozial schwachen Medien und liegt im grüngewaschenen
Supermarktregal; wo früher Zeitungsenten schwammen, quaken heute
alternative Wahrheiten. Wie soll man da noch zwischen Fikt und Faktion
unterscheiden? Im Desinformationszeitalter brauchen wir niemanden mehr,
um uns zu verwhatsappeln – wir tun es selbst. Hauptsache, Netz.
Zeit, uns aus der Irre zu führen! Philipp Scharrenberg hält nichts von
künstlicher Intelligenz – lieber macht er intelligente Kunst. Zum Mitdenken.
Denn er ist einer, der genau hinschaut. Ein Am-Schorf-Knibbler, Auf-den
Zahn-Fühler, irgendwo zwischen Kindskopf und Aufklärer, der immer wieder
nachfragt: „Waru-hum?“ Als Zwangsneurotiker weiß er, wie die Gesellschaft
tic(k)t und welche Knöpfe er drücken muss, um sie zappeln zu lassen. Mit viel
Witz und Herz und vollem Körpereinsatz erforscht er ihre seelischen Ab- und
Beweggründe, um Klarheit zu stiften, wo Wirrnis im Hirn is’.
Auch in seinem fünften Programm steht ihm dabei seine große Liebe zur
Seite: die Sprache. Reimend, dichtend, mit Songs, Hörspielen und Stand-Up
zeigt er auf, wie schwierig es ist, sich der eigenen Meinung heute noch sicher
zu sein. Kein Die-da-oben-, sondern Wir-hier-unten-Kabarett.
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Kabarettpreis 2023. Ein ‚Mindfuck’ eben –aber zärtlich.