Sven Kemmler hat sich ein Buch gekauft. Einen richtig dicken Schinken. Und er schwitzt. Dabei war ihm Lesen doch mal Freude. Hach, wo ist er hin, der Zauber? Die Stimme der Urgroßmutter, die den Räuber Hotzenplotz vorlas. Das Warten auf den Bücherbus. Dann, nach der Pflichtlektüren-Tyrannei der Schulzeit bange Fragen: Ist ein Buch noch Literatur, wenn darin ein Ork auftaucht? Handelt es sich überhaupt um ein Buch, wenn es kein Krimi aus Dänemark oder Schweden ist? Wie soll man mit umstrittenen Autoren umgehen, wie Immanuel Kant oder Jamie Oliver?
Seit jeher wohnt uns der Wunsch inne, sich an Regentagen aufs Sofa zu lümmeln und in einem Buch zu versinken, das in fremde Welten entführt, mit dem man Wüsten und Dschungel durchquert, das einen lehrt, wie man Raumschiffe fliegt, Lachstörtchen bäckt, Prinzen vermöbelt und Topflappen schwängert. Es liest der Mensch, solang er strebt. Und dieses Programm strebt danach, aus den Stöcken, die viele beim Thema „Bücher“ im Hintern haben, Lanzen zu schnitzen, um diese fürs Lesen zu brechen. Fröhlich, tiefgründig, zuweilen ganz gradheraus blöd und – im Rahmen der Möglichkeiten – auch erotisch. Das ganze selbstredend mit geölter Vorleserstimme. Und sehr viel Herz. Kurz gesagt:
Ein Abend für alle, die sich (wieder) ins Lesen verlieben wollen.