Kavachi rollt den roten Teppich aus. Oder vielmehr: Er fügt ihn zusammen, aus gespendeten Kleidungsstücken und Stoffen; ein roter Flickenteppich für alle, die das Gebäude der Ausländerbehörde in der Ruppertstraße 19 in München betreten oder verlassen wollen.
Der rote Teppich – ein Symbol der Anerkennung, üblicherweise derjenigen, die als berühmt gelten – soll zur Brücke werden zwischen den Menschen, die neu nach Deutschland kommen in der Hoffnung auf ein dauerhaftes Bleiberecht, und denjenigen, die hier seit vielen Jahren leben. Die Arbeit bezieht sich nicht nur auf die Flüchtlingsdebatte, sondern will auch die Individualität eines jeden Menschen hervorheben, unabhängig davon, wo er* oder sie* herkommt und hingeht. Die Performance lädt dazu ein, mitzudiskutieren: über Grenzen, über Nation und Herkunft. An vier Festivaltagen wird der Künstler vor der Ausländerbehörde in München an seinem Teppich nähen und mit Passant*innen das Gespräch suchen.