Der Tänzer und Choreograph Matteo Carvone widmet sich in seiner neuen Arbeit einer mächtigen, beunruhigenden mythologischen Figur, die dem Universum Erleuchtung bringt und alle Dinge und Lebewesen füreinander sichtbar macht: dem Schöpfungsgott Eros.
Am Urbeginn der Zeit existierte das Universum als unendlicher Abgrund der Nacht. Die Nacht vereinigte sich mit dem Wind und legte ein silbernes Ei ins Herz dieser Dunkelheit. Aus diesem Ei schlüpfte Eros, wie es schon Aristophanes in seiner Komödie „Die Vögel“ beschrieben hat. Während die Stereotype einer engelhaften Figur mit Flügeln un ausgestattet mit Liebespfeilen oder schlicht die Verkörperung menschlicher Sexualität durch alle Zeiten bekannt ist, ist Eros noch viel mehr, jenseits abgenutzter romantischer Vorstellungen: Eros kann die Gedanken und den Willen sowohl sterblicher als auch göttlicher Wesen beeinflussen und lenken. Eros steht für die radikale Vitalität unsterblicher Energie, die Essenz des Lebens und das leidenschaftliche, durchdringende Verlangen, das immer neues Leben hervorbringt. Eros kann leidenschaftlich und wild sein, erwidert und abgelehnt, als Liebe in ihrer dualen Natur zwischen Freude und Schmerz. Eine gewaltige Kraft, die gesucht und gefürchtet wird. Ist der Mensch der Macht des Eros ausgeliefert?
Choreographie und Tanz: Matteo Carvone I Dramaturgie und Bühne: Francesco Cocco I Licht: Jakob Bogensperger | Ton: Daniel Door
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und den Bezirksausschuss 9 Neuhausen-Nymphenburg. Dank an Tanztendenz München e.V., an das schwere reiter und an das Rat & Tat Kulturbüro