
Cornelia Melián (Stimme, Bassblockflöte, Shruti-Box) | Ernst Bechert (Kompositionen, Keyboard, Sprecher) | Gunnar Geisse (E-Gitarre, Laptop-Elektronik) | Anton Kaun aka Rumpeln (Live-Video) | Michael E. Bauer (Outside Ear) | Produktion, künstlerische Leitung: Melián/Bechert
Der barocke Dichter Andreas Gryphius (1616-1664) war Zeitzeuge des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). In wortgewaltigen Sonetten beschreibt er die verheerenden Zerstörungen, die der Krieg im Land und in den Menschen angerichtet hat. Er beschreibt ihre Zerbrechlichkeit und das Vergebliche ihrer Anstrengungen, und manchmal erhebt sich seine Sprache ins Visionäre und Jenseitige. Vor dem Hintergrund der Kriege in der Ukraine, in Gaza und anderswo gewinnen seine erschütternden Texte neue Aktualität. „Gryphius Landschafft“ schickt die Zuhörer auf eine Reise durch ein zerstörtes Land. Die Stimme der Sängerin Cornelia Melián, die Kompositionen von Ernst Bechert und die Sounds und Improvisationen von Gunnar Geisse führen das Publikum in eine Welt, in der nichts mehr gewiss ist. Die Musik reicht von halb vertrauten, doch seltsam verdrehten barocken Motiven immer weiter ins Unbekannte bis hin zu heftigen Noise-Gewittern. Und wieder zurück, in den Schoß eines alten Liedes. Es scheint alles wieder gut.