“Blood is thicker than water”. Blut ist dicker als Wasser. Blutsbande halten mehr zusammen, sind wichtiger als alles andere. Aber ist es wirklich so? In unserer Residenz “Chosen Family” wollen wir dieser Frage nachgehen, indem wir mit interdisziplinären künstlerischen Methoden nach einer Definition für diesen Begriff für uns als Gruppe forschen. Denn vor allem Menschen aus der queeren Community und/oder Menschen, die abweichend von der Heteronormativität leben, anders aussehen, sich anders verhalten, haben Ausgrenzung durch die Gesellschaft erfahren – in erster Linie aber durch ihre Ursprungsfamilie.
Im Internet kursiert eine längere Form des Sprichworts, was für queere Menschen oft mehr Sinn ergibt: „The blood of the covenant is thicker than the water of the womb”. Was soviel bedeutet wie: Die Verbindungen, die wir durch Gemeinschaft eigenständig knüpfen, sind dicker als die Verbindung, die uns durch Verwandtschaft auferlegt wird. Chosen Family ist stärker als Ursprungsfamilie.
Mit unterschiedlichen Materialien und Medien wird sich dem Thema Wahlverwandschaften angenähert: Songtexte, Schriftrollen, Tagebücher entstehen. Durch Storytelling werden eigene Erfahrungen mit den anderen Teilnehmenden ausgetauscht und beflügeln zu weiterem künstlerischem Schaffen. Geschichten werden in Musik und Tanz ausgedrückt und inspirieren zu Makeup-Looks, Fotografien und Collagen.
Von und mit Jay Miniano, Alexander Goy, Saige Danyluk, Johannes Geitl, Laura Sanchez
Jay Miniano, auch bekannt als Pinay Colada, ist Dragkünstler, Makeup-Artist, Hairstylist, Künstler und Wigstylist. Drag ist eine Erweiterung von Jay und hilft ihm, anderen eine Stimme zu geben. Er ist queer-politisch aktiv und legt großen Wert auf Aufklärungsarbeit.
Alexander ist Musiker, Singer/Songwriter und freier Pädagoge mit Schwerpunkt Musik und Theater, Bands vanGoy (indiepop) und Goy&Künstler (Chanson-Pop), Initiator der „Kinder-Bühnenwerkstatt München“ und des generationsübergreifenden Musikprojekts „Silber im Haar und grün hinter den Ohren“.
Saige ist eine queere Tänzer*in. Als Saige Contemporary Dance für sich entdeckte, stand die Welt Kopf. Saige wächst als Künstler*in und entdeckt auf diesem Weg neue Medien und Ausdrucksweisen von Voice bis zu Internal Explorations.
Johannes arbeitet unter dem Pseudonym Hansinger / Jo Highness als Designer, Schneider und Künstler. Sein Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung von Kostümen und Effekt-Outfits. Die Kunstform Drag hat seine Arbeiten in den vergangenen fünf Jahren maßgeblich geprägt.
Laura ist Modedesignerin und lebt und arbeitet in München. In ihrem Atelier entwirft und produziert sie genderlose Mode für verschiedene Körpertypen. Kürzlich hatte sie ihren ersten Drag Auftritt als PERLE, wodurch sie sich weiter entfalten kann.
Termine: Mi 18.12. + Do 19.12. + Fr 20.12. | 20:00
Ort: PATHOS theater
Tickets: 30 € Support-Ticket | 18 € normal | 12 € ermäßigt | 5 € Mindestpreis
Alle Preiskategorien sind zu einem Aufschlag von jeweils 2 € als Klimafolgekosten-Ticket erhältlich, außer beim Support-Ticket, hier beträgt der Aufschlag 6 €.
DiskursInstallationKonzertPartyPATHOS theaterPerformanceQueerResidenz
Gefördert durch Fonds Darstellende Künste, die Beauftragte der Bundesregierung für Kunst und Medien in Kooperation mit flausen +
© Foto: Tobias Strobl (Monique Fatigue)