Tanztheater nach Euripides mit Hörenden und Gehörlosen von Stefanie Anna Miller
Die Tragödie der Medea ist einer der bekanntesten Stoffe des klassischen griechischen Theaters. Stefanie Anna Miller nimmt Euripides’ Figur als Grundlage für ihre Inszenierung, in der Gehörlose, Gehörgeschädigte und Hörende gemeinsam auf der Bühne stehen. Medea ist in dieser Version der Geschichte taub – sie betritt mit ihrer großen Liebe Jason die Welt der Hörenden, wo sie betrogen und ausgegrenzt wird. Dann verlässt Jason sie für eine Hörende, woraufhin Medea einen perfiden Racheplan entwickelt, bei dem sie auch vor ihren eigenen Kindern nicht Halt macht. Eine neue, eigene Sprachpoesie durch Gebärden entsteht; ein Theatererlebnis, das sowohl Gehörlose als auch Hörende erreicht. Stefanie Anna Miller führt die unterschiedlichen Schauspieler*innen auf Augenhöhe zusammen gibt allen ihren (Klang-)Raum. Die gehörlose Kassandra Wedel ist das Zentrum der Inszenierung. Als Tänzerin und Spielerin verkörpert sie eine Medea der ganz besonderen Art.
Vorstellungen: SA 21. Mai, 19 Uhr + SO 22. Mai, 18 Uhr
Ort: schwere reiter
Sprache: Deutsch | Gebärdensprache
Dauer: 75 Min ohne Pause
Tickets: 17€ | 10€ erm.
Mit: Kassandra Wedel (Medea), Stefan Drücke (Jason), Meike Hess (Kreusa), Laura Polster (Alexia) | 8-köpfiger Gebärdenchor | Leitung Gebärdenchor: Konrad Rubin | Regie: Stefanie Anna Miller | Bühne: Bernd Wagner | Musik: Ivo Jock | Gesang: Felicitas Heers | Mit freundlicher Unterstützung von Aktion Mensch.
ÜBER DAS TEAM
Stefanie Anna Miller ist Regisseurin, Tänzerin und Theaterwissenschaftlerin. Sie entwickelte in den letzten Jahren eine Form von „kulturbiographischem Theater“ und begibt sie sich mit Durational-Solo-Performances in körperliche Extremsituationen.
Kassandra Wedel ist freischaffende Künstlerin, Tänzerin, Choreografin, Schauspielerin, Performerin. Sie steht regelmäßig bundesweit und international auf der Bühne, war im Tatort zu sehen und gewann die Tanzshow „Deutschland Tanzt“ bei Pro7.
Stefan Drücke ist ein freischaffender Schauspielerin Stationen am Schauspielhaus Düsseldorf, den Salzburger Festspielen und am Staatstheater Nürnberg. Außerdem arbeitet er seit elf Jahren als Klinikclown mit Visiten in ganz Bayern.
Meike Hess war vier Jahre am Theater in Saarbrücken engagiert. Seitdem arbeitet sie als freie Schauspielerin an den verschiedensten Häusern in München, Erlangen, Bamberg, Nürnberg u.a.. 2013 gründete sie mit einer Kollegin das Theater Morgenroth & Schwester.
Laura Polster ist gehörlos und betritt mit ihrem Schritt auf die Bühne Neuland: Sie war schon immer an Kunst, Geschichte und nonverbalen Theaterstücken interessiert, aber bisher nie aktiv daran beteiligt. Privat engagiert sich die gelernte Bürokauffrau gerne bei Projekten für die Kommunikation zwischen Hörenden und Gehörlosen.