Wir starten in eine neue Spielzeit mit einer rasanten Premiere:
CAFÉ POPULAIRE von Nora Abdel-Maksoud ist eine bitterböse Komödie über den verzweifelten Versuch ein guter Mensch zu sein, ohne gleich alle Privilegien aufgeben zu müssen. Svenja möchte am liebsten beides: Den Abgehängten die Hand reichen und dennoch die Gewissheit haben, dass sie nicht zu den Abgehängten gehört. Blöd ist nur, dass sie plötzlich die verdrängten Stimmen im ihrem Kopf nicht mehr in Schach halten kann und ständig aus ihr herausplatzt, was sie eigentlich von diesen Mitmenschen hält. Und das ist: Nicht eben viel.
Nora Abdel-Maksoud hat eine böse Komödie über Klassismus und political correctness geschrieben, in der sie immer in dem Moment, in dem man sich in bildungsbürgerlicher Sicherheit wähnt, die Schraube noch eine Umdrehung weiter anzieht. So führt sie ihre Figuren und die Zuschauer*innen gleichermaßen aufs Glatteis und stellt vor allem die Political Correctness selbst als Abgrenzungs- und Ausgrenzungsstrategie bloß. Denn eigentlich will hier niemand, dass alle Menschen gleiche Chancen haben.
CAFÈ POPULAIRE wurde 2019 mit dem Hermann-Sudermann-Preis ausgezeichnet.
Susi Weber wurde 1977 in Burghausen geboren und studierte in München Germanistik, Theaterwissenschaft, Philosophie, Psychologie und Geschichte. Ab 1999 war sie am Münchner Volkstheater unter der Intendanz von Ruth Drexel und ab 2002 von Christian Stückl als Regieassistentin engagiert. Sie assistierte u.a. den Regisseuren Franz Xaver Kroetz, Stephan Kimmig und Christof Schlingensief. Seit 2004 arbeitet sie als freie Regisseurin.
Es spielen Sophie Wendt, Lena Vogt, Helmut Dauner, Axel Röhrle
Regie Susi Weber
Ausstattung Luis Graninger, Liana Ebben
Licht Ramona Lehnert
Regieassistenz Isabella Rick
Produktion TamS Theater