mit Werner Steinmassl
Regie Andreas Wiedermann
Ein Horrorszenario made in Austria oder Panoptikum austriacum.
Der Herr Karl ist der Prototyp des unpolitischen Kleinbürgers in seiner österreichischen Variante, der sich ohne Skrupel den jeweiligen Zeitströmungen anpasst. Auch wenn der Schilling längst dem Euro weichen musste, Instagram und Facebook den Tratsch ersetzt haben, so fehlt es auch heute nicht an Wendehälsen und Vernaderern, ob in Onlineform oder bei Pressekonferenzen – Wien bleibt Wien.
Der Text ist nicht nur ein literarisches Dokument über Österreich in den sechziger Jahren, sondern vor allem ein unumgänglicher, immer wieder aktueller Beitrag nicht nur zur Vergangenheits- sondern auch zur Zukunftsbewältigung.
Er war der wichtigste, genaueste Widerstandskämpfer gegen die gefällige Phrase, das unverbindliche Nicken, das aufsteigerische Ducken und die gemeine Gefährlichkeit. Er war der lebenslängliche Racheakt an den einlullenden Täuschern, war die gewissenhafteste Goschn gegen die Zsammhällter – so schrieb Reinhard Tramontana über Helmut Qualtinger zum Jubiläum „50 Jahre 2. Republik Österreich“.
Werner Steinmassl bringt den ewigen Denunzianten nun auf die Bühne. Bereits mit den Typen von Qualtinger war er erfolgreich im deutschsprachigen Raum mit weit über 300 Vorstellungen unterwegs.
Regie führte Andreas Wiedermann.
Gastspiel