Performative Rauminstallation für Menschen ab 8 Jahren von Toshio Kusaba
Als Hauptobjekt der Installation von Toshio Kusaba symbolisiert der „Fliegende Wal“ die Spezies, die das erstes Genozidopfer der Industrialisierung wurde. Die Arbeit öffnet einen imaginären Raum in der Zukunft, um ein Überleben aller Lebewesen – nicht nur des Menschen – zu ermöglichen. Der fliegende Wal symbolisiert mit seiner Vergangenheit einen verdrängten Teil der Geschichte der Moderne, die wir durchleben müssen, um uns vom „modernen Menschsein“ zu heilen. Die globale Walfangindustrie ist neben Piraterie und Kolonialismus eine der vergessenen maritimen und globalen Vorbedingungen des modernen Kapitalismus, weshalb u. a. Melvilles „Moby Dick“ Weltliteratur geworden ist: Lebertran war, bevor Erdöl an seine Stelle trat, die primäre Energiequelle für die damals größte Industrie, die Baumwollindustrie. Es wurde vor der Erfindung der Elektrizität für den Schichtbetrieb in den Fabriken verwendet, um Licht zu erzeugen und die Spinnmaschinen zu schmieren. Dadurch wuchs im frühen 19 Jhdt. der Bedarf an Körperfett der Wale so immens an, dass beinahe alle Wale ausgerottet wurden. Wer die performative Installation „Der fliegende Wal“ besucht, soll sich mit dem Wal identifizieren und unsere gemeinsame Situation auf dem Planeten Erde aus einer „nicht nur humanen“ Sicht spüren lernen. So soll sich das Publikum, einem Traumbild folgend, selbst als Menschen erleben, die sich auch über die Wahrnehmungsgrenzen ihrer eigenen Spezies hinaus für die gesamte Biosphäre verantwortlich fühlen.
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Veranstaltung: DI 20. Juni | 20 – 22 Uhr
Slots:
20:00 – 20:30 Uhr
20:30 – 21:00 Uhr
21:00 – 21:30 Uhr
21:30 – 22:00 Uhr
Dauer: Eine Live-Performance dauert ca. 20 Minuten, zugelassen pro Slot sind 15 Personen
Ort: PATHOS Theater
Tickets: kostenlos, bitte Timeslots unter Ticketlink buchen
ZUM TRAILER: www.youtube.com/watch?v=c7gWKqXG5Qs&t=1s
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste – Take heart Residenz
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ÜBER DIE KÜNSTLER
Toshio Kusaba studierte Kunstmalerei in Japan. Seit 1982 ist er in Deutschland als bildender Künstler, Performance- und Aktionskünstler tätig. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen belegen sein Werk. Seit 2011 bemüht er sich besonders um das Andenken an Fukushima.
Daniel Door lebt und arbeitet in Neubiberg und München. Er nähert sich seiner Umgebung über das Mikrofon an. Die experimentellen Tonaufnahmen z.B. von Flugzeugwracks, Mineralwassersprudel, der Resonanz einer Whiskyflasche und Rückkopplungsschleifen von Wellblech sind die Grundlage seiner Objekte und Installationen.