WHO KILLED THE ELEPHANT ist ein Akt des Wiederaufbaus, eine feministische Geschichtsschreibung des postkolonialen Hongkongs. Das Stück lässt uns eintauchen in das Gefühlsleben einer Elefanten-Matriarchin und nimmt uns dorthin mit, wo die Toten betrauert und der Lebenswille erneuert wird. Der Text erzählt die Geschichte eines britischen Kolonialpolizisten in Burma, der einen entlaufenen Elefanten erschießt.
Angelehnt an eine Kurzgeschichte von George Orwell, hinterfragt Vee Leong erstmals 2012 die Matrix der Zivilisation, der Disziplin und des Staatsapparats. 2021 nimmt sie sich das eigene Werk erneut vor, um ihm durch eine rein weibliche Besetzung eine neue Stimme zu geben. Vee Leong wechselt nun die Perspektive und gestaltet aus Sicht der Natur eine neue planetarische Ordnung.
Kraftvoll, humorvoll und lyrisch verwebt WHO KILLED THE ELEPHANT komplexe Gefühle und Erfahrungen zu einem polyphonen Triptychon, in dem verschiedene Erzählformen und Sprachen ineinanderfließen.