Der lange Marsch ins Dritte Reich – Weimarer Schlagerabend.
Ein literarischer Liederabend des Sendlinger Revolutionsensembles
Das Berlin der Zwanziger Jahre: Hochburg des Varieté, des Cabarets, der Revue, der lasziven und bizarren Etablissements. Josephine Baker tanzt die Hauptstadt schwindelig, Marlene Dietrich wird zur Ikone eines neuen Frauenbildes, Tucholsky und Kästner bringen die Feuilletons zum Schäumen und Brecht, Weill und Benatzky sind die Könige der Theaterbühnen. Das Ende des 1. Weltkriegs feiert die Metropole im Fieberrausch so exzessiv, dass man sich in Frankreich über deutsche Wehklagen zwischen Inflation und Reparationspflichten wundert. Doch unter den Klang der Tanzorchester mischt sich immer vernehmbarer das Wummern von Stechschritt und Straßenschlachten, das laute Flöten der Rattenfänger, die mit ihrem Getöse die junge Republik ins Wanken bringen.
Berlin, die Stadt, in der für einen Moment alles möglich schien – und in der sich gleichzeitig die große Katastrophe zusammenbraute. Das Sendlinger Revolutionsensemble begibt mit seinem zweiten
Programm in diesem Zwiespalt auf Spurensuche in neu arrangierten Liedern und zeitgenössischen Texten.
Mit:
Dominik Frank (Erzähler), Jakob Greithanner (Gitarre, Bass), Andreas Porsch (Klarinette, Querflöte, Posaune), David Roesner (Schlagzeug,Gitarre), Thomas Schneider (Gitarre), Johanna Weiske (Gesang)
Einlass: 19 Uhr
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 16 Euro / erm. 8 Euro