Film definiert sich durch Bilder – was die Gefahr birgt, daß der Ton am Filmset gelegentlich etwas stiefmütterlich behandelt wird. Schon der personelle Aufwand ist dabei ein gutes Indiz: Kamera, Licht und Grip sind oft mit zehn und mehr Personen am Set, während die Toncrew meist nur aus Meister und Angler besteht, bei besonders sparsamen Produktionen auch nur aus einer Person. Dabei verzeiht der Zuschauer eine schlechte Bildqualität durchaus, wenn ihn die Geschichte fesselt – während schlechter Ton dazu führt, daß er gar nicht erst an die Geschichte herankommt. Hier Aufklärungsarbeit zu leisten und Interessierten das nötige Wissen und erste Erfahrungen zu vermitteln, wie sie auch mit einfachen Mitteln eine professionelle Tonqualität erreichen, ist das Ziel dieses Wochenendes.
Das Seminar beginnt am Samstag mit einer Vielzahl von Beispielen aus bekannten und auch unbekannten Filmen, die die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Tönen, Bildern, Geschichten und Emotionen verdeutlichen. Dann geht es um eine Reihe konkreter Fragen aus der Praxis der Tonaufnahme am Set:
Einen weiteren Schwerpunkt bilden die verschiedenen Etappen der Herstellung der Tonspur eines Films:
Am zweiten Tag des Seminars geht es dann in die Praxis: hier werden die Teilnehmer lernen, mit Aufnahmegeräten, Angel und drahtlosen Mikrophonen umzugehen. Verschiedene Drehsituationen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden werden nachgestellt und praktisch gelöst, die dabei entstandenen Aufnahmen dann eindigitalisiert und analysiert. Als Kamera genügt dabei – ganz in Umkehrung des anfangs genannten „normalerweise“ üblichen Aufwands – ein iPhone.