Texte von Daniil Charms
»Keine zwei Worte fallen mir mehr ein. So ein Gedächtnis! So ein Gedächtnis wünsche ich nicht einmal meinem Feind.«
Meisterhaft knapp erschüttert Charms unser Lachen und schafft Räume voller Traum, Halluzination und Spannung. Ein Abend der Erforschung harter Realitäten. Zeiten voller Niederlagen, Gewalt, Hunger, Verfolgung und Isolation.
»Gedichte schreiben muss man so, dass, wenn man das Gedicht gegen das Fenster wirft, das Glas zu Bruch geht.«
Daniil Charms (*1905 † 1942) war ein russischer Schriftsteller. Er schrieb unter dem Einfluss von Dadaismus und Surrealismus aus den stalinistischen Lebensverhältnissen heraus seine Texte. Dies brachte ihm außer einer katastrophalen wirtschaftlichen Lage Verfolgung, Verbannung, Psychiatrie und Gefängnis ein, wo er während der dreijährigen Belagerung von Leningrad – durch die deutsche Wehrmacht – verhungerte. Übrig geblieben sind eine Menge skurriler Werke, die trotz ihres komischen Charakters eine Auseinandersetzung mit dem fatalen Leben in einem repressiven System spiegeln.
mit: Martina Sedlmeier, Alexander Wagner, Stefan Krischke