Indisch-deutsche Auseinandersetzung mit dem Narren Till Eulenspiegel – mit Figuren, Masken und Live-Musik
für alle ab 10 Jahren
Till Eulenspiegel, der listig-derbe Anarchist aus dem alten deutschen Volksbuch, und ihm verwandte Narren und Trickster aus Asien stehen im Zentrum dieser Inszenierung mit Figuren, Masken und Live-Musik. Angesichts von gesellschaftlichen Spaltungen, internationalen Konflikten und Nachwirkungen der Pandemie, sozialer Ungleichheit und politischer Radikalisierung ist die Figur des furchtlosen Provokateurs, der schonungslos Wahrheiten aufdeckt, ungemein reizvoll. Arm und Reich, Bauern und Könige, Handwerker und Priester werden von Till gleichermaßen hinters Licht geführt, ihre Schwächen werden aufgedeckt oder sie werden vom fahrenden Straßenkünstler einfach mit Gaukelei verwirrt.
Rückübersetzt heißt Till oder Til Sesam. Ein Korn, das schon vor tausenden von Jahren in Indien angebaut wurde und besonders kostbar ist für die Ölgewinnung. Sesam spielt eine Rolle bei Hindu-Festen und – Bräuchen und wird als Synonym verwendet für eine Winzigkeit, ein Kleinwenig, ein Quentchen.
Aus einer flüchtigen Begegnung von Sunderanath vom Theater Ranga Shankara mit Wilde & Vogel bei einem Figurentheater Festival entstand der Wunsch, gemeinsam eine Inszenierung zu erarbeiten, nach Jahren der internationalen Isolation während der Pandemie die Möglichkeit, sich unterstützt durch das Goethe Institut erstmals im indischen Bengaluru zu treffen. Nun stürzen sich die Akteur*innen auf und vor der Bühne in ein gemeinsames Abenteuer, immer entlang an Sprachverwirrung, unterschiedlichen kulturellen Prägungen, verschiedenen Generationen und einer Fülle von Geschichten, die entscheidende Frage klar vor Augen: Was sagt der Narr dazu?
Spiel: Soumya Bhagwat, Shravan Heggodu, Sharat K, Gagan Kumar
Figurenbau: Shravan Heggodu
Live-Musik, Komposition: Vivek G
Produktionsleitung, Dramaturgie, Licht: S Surendranath
Regie, Figurenbau, Bühne: Michael Vogel
Dramaturgie, Musikalische Beratung: Charlotte Wilde
Assistenz Produktion: Sharat K
Foto: (c) Michael Vogel
Ranga Shankara Bengaluru/ Indien in Koproduktion mit Westflügel Leipzig
Mit Unterstützung des Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe Instituts.