Mit Schimpf & Scham & deutschen Behörden geben wir im vierten und letzten CINEMA PUNKT in diesem Jahr noch mal Alles. Wir freuen uns auf die beiden Autorinnen Juliane Liebert und Laura Späth und den Film Toubab von Florian Dietrich.
JULIANE LIEBERT – Hurensöhne! – Über die Schönheit und Notwendigkeit des Schimpfens
Lieberts Essay ist ein Lob des derben Zorns, eine Apotheose des klugen und kreativen Schimpfens, eines Schimpfens, das sowohl etwas Befreiendes hat, als sich auch seiner Lächerlichkeit, Erbärmlichkeit und Hilflosigkeit (fast) immer bewusst ist. Juliane Lieberts Auseinandersetzung mit Gedichten, Songs und Texten u.a. von François Villon, Louis-Ferdinand Céline, Georg Kreisler, den Saporoger Kosaken, Sean Bonney oder Ton Steine Scherben ist aber nicht nur analytischer, sondern auch sympathisierender Art. Wird das Korsett sprachlicher Wohlerzogenheit im Sturm entgrenzter Emotionalität gesprengt, ist das zugleich Ausdruck anarchischer Kraft und Protest gegen sprachliche Normen und soziale Kontrolle.
LAURA SPÄTH – About Shame
Scham ist tabu, Scham ist schmerzhaft – und trotzdem muss sich jede:r von uns früher oder später mit ihr auseinandersetzen. Doch woher kommt diese Scham, was macht sie mit uns und wie können wir konstruktiv mit ihr umgehen? Ausgehend von ihrer eigenen Biografie, von schamvollen Momenten in unterschiedlichen Lebensphasen, zeichnet Laura Späth verschiedene Aspekte der Scham nach – Scham für bestimmte sexuelle Erfahrungen, für den Körper oder für das Frausein – und deckt gleichzeitig mit sozialpsychologischen Ansätzen auf, welche Rolle gesellschaftliche Strukturen und Machtverhältnisse für die eigene Scham spielen.
FLORIAN DIETRICH – Toubab
Sehr lässig, sehr komisch – und damit ein seltenes Ereignis im deutschen Kino: Das Debüt des Regisseurs Florian Dietrich zeigt einen jungen Mann, der seine Freiheit gegen deutsche Behörden behaupten muss.
VORSTELLUNGEN
Rationaltheater München – Sonntag, den 13. November um 19:30
Luna Filmtheater Ludwigslust – Mittwoch, den 16. November um 19:00
Eintritt: 15 Euro / erm. 8 Euro
Karten: ticket@rationaltheater.de oder an der Abendkasse
CINEMA PUNKT wird gefördert von:
Mit Unterstützung von: