„Jenseits von Eden“, 1952 erschienen, ist das Opus summum des Literaturnobelpreisträgers John Steinbeck, ein gewaltiges Epos, das von drei Generationen berichtet und dessen Erzählzeit vom Ende des amerikanischen Bürgerkriegs bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs reicht.
Zum 25jährigen Jubiläum von Theater Impuls und als zweiten Teil unserer „Tetralogie von Gut und Böse“ zeigen wir diesen Abend, basierend auf Motiven aus dem gleichnamigen Roman. Der berühmte dritte Teil, verfilmt von Elia Kazan mit James Dean, bildet nur den Abschluss dieser Saga von Schuld und Sühne.
Im Original paraphrasierte Steinbecks sprachgewaltige Ode an die Bewohner des Salinas-Tals in Kalifornien die biblische Geschichte von Kain und Abel. Cyrus Trask, der seine eigenen Traumata an seinen beiden Söhnen Charles und Adam auslässt, vererbt die biblische Legende vom guten und bösen Sohn gleichsam über Generationen weiter. Auch das Verhältnis zwischen Adams Söhnen Cal und Aaron bleibt gespalten, bis es gelingt, den Teufelskreis aus kollektiver Schuld und Rache zu durchbrechen. Mit archaischer Wucht erzählt dieser Abend vom richtigen und falschen Leben, von der zerstörerischen Kraft der Begierde, von der Wichtigkeit des Geliebtwerdens in den Wüsteneien unserer Existenz. Hart, brutal, poetisch und zutiefst humanistisch begibt sich dieser Theaterabend auf die Suche nach Werten in einer kapitalistischen Welt, in der, damals wie heute, das Recht des Stärkeren mehr gilt als jedes andere.
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Mit: Franz Brandhuber, Simon Brüker, Urs Klebe, Matthias Lettner, Christina Matschoss, William Newton, Clemens Nicol, Barbara Sabel, Gudrun Skupin, David Thun.
Regie: Andreas Wiedermann, Eine Produktion des Theater Impuls