
Texte u.a. von Markus Orth, Hermann Hesse, Ingeborg Bachmann,
…und eigene Textgeburten
Wie ist es, wenn man verschwunden ist? Löst man sich auf? Wird man nur unsichtbar und ist also noch da, nur in einem anderen Zustand? Sind wir Menschen kurz davor, durch das Desaster, das wir anrichten, uns selbst zu vernichten? Wollen wir das wirklich? Bleiben dann die Pflanzen übrig? Übernehmen sie die Herrschaft? In diesem Kontext entwickelt Ruth Geiersberger ihre beiden großen Projekte der letzten Jahre, „mit Pflanzen“ (2019/20) und „Verlassenschaften“ (2022), weiter. Dabei geht es ganz grundsätzlich um das VERSCHWINDEN. Auslöser war die Begegnung mit Ludwig Leichhardt, einem deutschen Botaniker, der im 19. Jahrhundert in Australien bei einer Exkursion verschwand. Zurück blieben nur seine Aufzeichnungen. Zur Recherche über das Phänomen des Verschwindens begab sich Ruth Geiersberger im Frühjahr 2024 auf eine Reise nach Australien.
„Was sollen wir tun und wohin tragen wir unsere Fragen?“ – Ein Zitat aus dem Gedicht von Hilde Domin, das Ruths Geiersbergers Herangehensweise perfekt einfängt. In ihrem einzigartigen Stil verbindet sie Performance, Gesang und Beobachtung, um eine Mischung aus Nachdenklichkeit, Traurigkeit, Wahnsinn, Humor und Schönheit zu schaffen. Die unterhaltsamen Auftritte der virtuosen Laut- und Sprachakrobatin, die 2023 mit dem Theaterpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet wurde, bleiben unvergessliche künstlerische Momente.