von Kristo Šagor
Johann Wolfgang von Goethes Erstlingsroman aus dem Jahr 1774 ist ein grenzenloser Rausch der Gefühle. Der Text offenbart auch 250 Jahre später noch immer die Zerbrechlichkeit unserer Träume und die schmerzvollen Widersprüche, denen wir uns immer wieder aufs Neue stellen müssen. Kristo Šagors Stück geht sehr eigenwillig mit diesem Werther und der „Sprache der Liebe“ um und entdeckt darin Schwärmerei, Weltflucht und Egoismus. Fast keine Zeile ist dem berühmten Goethe-Text hinzugefügt, Šagor hat ihn vielmehr zerpflückt und neu gemischt, verdichtet und auf drei Hauptrollen verteilt: Werther, Lotte und Albert.
Die Freiheit des Autors aufnehmend, ist die Rolle des Werthers mit einer Frau besetzt. Ein Wagnis? Regisseur Claus Tröger stellt sich dabei die Frage: Was unterscheidet in der Liebe Mann und Frau? Die Einmaligkeit, der Schmerz, die Lust, das Leben spüren? Was unterscheidet eigentlich Mann und Frau? Die Liebe nicht! Werther ist eine Frau!
Mit Janina Raspe, Jasmin Mairhofer und Manuel Köhler
Regie: Claus Tröger
Eine Koproduktion des Teamtheaters Tankstelle mit dem Stadttheater Bruneck und Theaterkahn Dresden
Rechte: Gustav Kiepenheuer Bühnenvertrieb